Rat beschließt neuen Schulentwicklungsplan – Bekenntnis zur Schullandschaft

14.12.2022

Der neue Schulentwicklungsplan wurde mit den Stimmen von CDU, FDP und Freien Wählern verabschiedet. Er attestiert den bestehenden Gymnasien und Realschulen sowie im Besonderen der Hauptschule in Lechenich eine sehr gute Arbeit. „Es hat sich gezeigt, dass wir ein gut funktionierendes und durchlässiges Schulsystem in Erftstadt haben“, kommentiert Thomas Schmalen die Entscheidung und betonte die wertvolle und wichtige pädagogische Arbeit jeder einzelnen Schule. Im Vorfeld der gestrigen Entscheidung hatten sich viele Eltern und Lehrer ihr Unverständnis über die Diskussion zur Gesamtschule geäußert. Zumal das bestehende Angebot durch die Gesamtschulen in der unmittelbaren Umgebung gut ergänzt wird.

Wie schon beim letzten Schulentwicklungsplan wurden von verschiedenen Fraktionen im Rat eine Gesamtschule in Erftstadt gefordert. Vor diesem Hintergrund hatte Bürgermeisterin Carolin Weitzel die obere Schulbehörde als Genehmigungsbehörde um eine Einschätzung gebeten. Laut Aussage der Bezirksregierung Köln und auch der Gutachterin würde eine Gesamtschule in Erftstadt dazu führen, dass insgesamt drei weiterführende Schulen geschlossen werden müssten. Zudem sieht die Bezirksregierung Köln, als zuständige Genehmigungsbehörde, die Weilerswister Gesamtschule, bei einer Neugründung in Erftstadt, in ihrem Bestand gefährdet, weshalb sie eine Genehmigung verweigern würde.

Neben der Einschätzung der Gutachterin und der Stellungnahme der Bezirksregierung haben auch politische Vertreter aus Weilerswist immer wieder betont, dass ihre Gesamtschule vor Ort in Gefahr gerät, falls in Erftstadt solche Planungen vorangetrieben würden. „Leider gab es, wie schon vor fünf Jahren, bei anderen Fraktionen kaum Bereitschaft mit einer inhaltlichen Auseinandersetzung der Sachargumente,“ so Stephan D. Bremer, CDU Parteivorsitzender in Erftstadt. Vielmehr bestätigte sich auch in dieser Diskussion wieder, dass es eher um Ideologie als um Sachargumente ging.

Die Aussage im Schreiben der Bezirksregierung ist unmissverständlich: „Als obere Schulaufsichtsbehörde sehe ich derzeit keinen Anlass, die bestehende Schullandschaft der Stadt Erftstadt zu ändern. Die Schulformwünsche der Eltern können durch das eigene und benachbarte Angebot zufriedenstellend erfüllt werden.“ Vorrangiges Augenmerk wird nun auf den Ausbau der Kapazitäten der Offenen Ganztagsschulen im Hinblick auf den zukünftigen Rechtsanspruch im Jahr 2026 gelegt.