Einzelhandelskonzept für Erftstadt vorgestellt

02.05.2021

Bereits vor Jahresfrist, und vor der Corona-Pandemie, wurde vom Stadtrat die Fortschreibung des 2011 erstellten Einzelhandelskonzeptes in Auftrag gegeben. Wie der CDU Sprecher im Stadtentwicklungsausschuss Michael Schmalen mitteilte, hat die Beratungsfirma CIMA, Niederlassung Köln, den Auftrag erhalten und nun in einer gemeinsamen Sondersitzung von Hauptausschuss, der auch für die Wirtschaftsförderung zuständig ist, sowie des Stadtentwicklungsausschusses unter Sitzungsleitung von Bürgermeisterin Carolin Weitzel, das Einzelhandelskonzept erstmals beraten. Herr Dr. Wolfgang Haensch von der Fa. CIMA stellte die Untersuchungsergebnisse in einer Präsentation vor. Demnach, so Schmalen, sind in Erftstadt rund 200 Einzelhandelsbetriebe ansässig, die auf rund 63.000 m² Verkaufsfläche einen Jahresumsatz von über 213 Millionen Euro generieren. Das Kaufkraftpotential in Erftstadt wird aber auf insgesamt über 315 Millionen Euro geschätzt. Mit dem Ausschöpfungsgrad von rund 68% der Kaufkraft gibt es jedoch nur eine geringe Veränderung zur letzten Untersuchung vor 10 Jahren, dies stimmt Michael Schmalen optimistisch, wenn man die rasanten Umsatzzuwächse im Online Handel berücksichtigt. Der kleinteilige, meist inhabergeführte Fachhandel verfügt über eine hohe Kundenbindung. Dennoch sind in den letzten 10 Jahren rund 23% der Einzelhandelsbetriebe verloren gegangen, ein Wert der durchaus mit anderen Städten gleicher Größenordnung vergleichbar ist. Für den Lebensmittelbereich gibt es nur relativ wenig an neuen Empfehlungen. Ein Ergänzungsgutachten aus dem Jahr 2018 das den Einzelhandel in den südlichen Stadtteilen untersuchte kam bekanntlich zu dem Schluss das in Friesheim und in Bliesheim eine Unterversorgung besteht. Für Friesheim laufen die konkreten Planungen für die Ansiedlung eines Nahversorgers auf Hochtouren. Auch für Bliesheim hat Ortsbürgermeister Frank Jüssen einen Standortvorschlag für einen Nahversorger vorgelegt er sich derzeit im Planungsprozess befindet. Darüber hinaus könnte die Ansiedlung des Campus der TH Köln im Bereich der Bahnhofsnähe noch eine zusätzliche Versorgung vertragen, so Dr. Haensch. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie mit seinem geänderten Einkaufsverhalten und mehr Home-Office Tagen der Arbeitnehmer konnte von der Studie noch nicht erfasst werden. Wichtige Impulse sollen die Masterpläne Liblar und Lechenich geben. Gymnich verfügt grundsätzlich über eine auskömmliche Nahversorgung mit einem Vollsortimenter, einem Drogeriemarkt sowie einem Discounter und dem einzig verbliebenen Metzgereifachgeschäft in Erftstadt. Für CDU Fraktionschef Thomas Schmalen bietet der örtliche Einzelhandel die Gewähr für ortsnahe Ausbildungs- und Arbeitsplätze die von der städtischen Wirtschaftsförderung zu unterstützen sei. Nach Ansicht von CDU Pressesprecher Stephan Bremer wird man sich im kommenden Jahr genau anschauen müssen, welche Auswirkungen die Corona Pandemie auf den Einzelhandel in Erftstadt hatte, wichtig sei jetzt die zeitnahe Umsetzung der Nahversorgung in den südlichen Stadtteilen.